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Unsere Mudrow-Männer haben das fast Unmögliche geschafft und sich im Rückspiel gegen den TV Emsdetten durchgesetzt. Durch den grandiosen 31:29-Erfolg stehen sie nun im Finale der Aufstiegsrunde zur 2. Liga und treffen im Hin- und Rückspiel auf TuS Ferndorf.

Dass die Alte Waage überhaupt noch steht, scheint erstaunlich. Denn was am Sonntagnachmittag in der Sporthalle abging, war außergewöhnlich. Die Braunschweiger Fans sorgten mit ihrer ohrenbetäubenden Stimmung für ein wahres Tollhaus, die Alte Waage bebte förmlich.

Grund hierfür war das Auftreten der MTV-Spieler. Nach einem echten Kraftakt bezwangen sie die Gäste aus Westfalen, obwohl sie eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff noch mit fünf Toren hinten gelegen hatten (22:27).

Nach der 32:34-Niederlage im Hinspiel musste mit mindestens zwei Toren gewonnen werden. Und das taten die Braunschweiger. Sie kämpften sich wieder heran, Emsdetten zeigte Nerven, Philipp Krause und Co. behielten einen kühlen Kopf. Der Kapitän war es schließlich, der fünf Sekunden vor dem Ende aus der Bedrängnis heraus aufs Tor warf und traf. Die Gäste kamen nicht mehr zum Zuge, die Partie wurde abgepfiffen und es gab kein Halten mehr. Völlig verrückt, was auf der Platte und auf den Zuschauerrängen abging! Fans lagen sich in den Armen, die einander nicht kannten, die Spieler jubelten, tanzten und schüttelten ungläubig ihre Köpfe.
„Ich hab so eine Stimmung hier noch nie erlebt, ich bin absolut sprachlos“, sagte Niklas Wolters nach dem Spiel und einer von ihm initiierten Humba Täterä. Auf die Frage, ob er nach dem Fünf-Tore-Rückstand noch an einen Erfolg geglaubt habe, antwortete der Kreisläufer: „Ich weiß gerade es nicht. Ich bin einfach nur sprachlos.“ Gänsehaut-Feeling auch nach dem Schlusspfiff.

Sein Trainer fand bereits wieder Worte: „Das war absolut einzigartig.“ Und meinte damit sowohl die Aufholjagd seiner Jungs als auch den Support der Fans, die ab der 50. Minute nur noch stehend anfeuerten.

„Wir haben kein super Spiel gemacht, aber kämpferisch war das überragend“, so der Trainer weiter. In der ersten Halbzeit war es Tim Otto, der sein Team mit sechs Toren im Spiel gehalten hatte. Mit einem Drei-Tore-Rückstand ging es in die Kabine, und auch nach dem Wiederanpfiff liefen die Braunschweiger einem Rückstand hinterher. Ich habe die Torwarte durchgewechselt, taktisch immer wieder Veränderungen vorgenommen, und dann hatten wir auf einmal einige leichtere Ballgewinne. Und Emsdetten hat Nerven gezeigt.“

Der Rest ist bekannt. Die durch den Erfolg ausgeschütteten Glückshormone dürften für Monate reichen. Doch der MTV konzentriert sich längst auf die kommende Aufgabe. Am Samstag kommt mit dem TuS Ferndorf ein Team in die Alte Waage, das sowohl in der Staffel Süd-West als auch im Halbfinale gegen HC Oppenweiler/Backnang souverän seine Hausaufgaben erledigte. Der MTV muss also eine Top-Leistung bringen, die Fans ebenso. Dass das beide können, haben sie am Sonntag bewiesen…

MTV: Mustafa Wendland, Niklas Mellmann, Timon Serbest; Niklas Mühlenbruch (1), Nikolaos Tzoufras (1), Lukas Friedhoff, Tim Otto (8), Jan Mudrow (6), Julius Bausch, Philipp Krause (6/2), Niklas Wolters (1), Bela Pieles (3), Jan-Bennet Kanning (3), Tim Lietz, Marek Siggelkow (1), Mika Hoyer (1).