Florian Kehrmann: „Ich verfolge Braunschweigs Weg“

Der Weltmeister von 2007 und Lemgo-Trainer hält große Stücke auf seinen ehemaligen Coach Volker Mudrow
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Der TBV Lemgo-Lippe ist der Sieger des 1. BS Energy Bundesliga-Cups. Wir haben die Möglichkeit genutzt und Trainer Florian Kehrmann interviewen dürfen. Kehrmann, einst einer der weltbesten Rechtsaußen und dreifacher deutscher Handballer des Jahres (2003, 2005, 2006), war viele Jahre Schützling von Volker Mudrow zu dessen Lemgoer Zeiten: 2002 bis 2007 sowie 2009 bis 2011. Im Interview erinnert er sich.

Herr Kehrmann, woran denken Sie als erstes, wenn Sie den Namen Volker Mudrow hören?

Oh, da habe ich sehr viele Erinnerungen. Nicht zuletzt an unsere gemeinsamen Spielzeiten, als Volker in Lemgo mein Trainer war. Ich hatte ja gleich zweimal die Ehre, von ihm trainiert zu werden. Es gab damals viele unvergessliche Momente im Handball. Volker ist ein sehr feiner Mensch.

Verfolgen Sie noch seinen Weg, sprich bekommen Sie mit, was in Braunschweig handballerisch passiert?

Auf jeden Fall! Zum einen haben wir in Lemgo ebenfalls eine Drittliga-Mannschaft, auch wenn sie bisher immer in einer anderen Staffel gespielt hat als Braunschweig. Aber auch sonst verfolge ich Braunschweigs Weg, etwa die Teilnahme an den Aufstiegsrunden. Volker lässt sich spielerisch immer etwas einfallen, so zuletzt das Überzahlspiel sieben gegen sechs.

Außerdem verfolge ich die Nationalmannschaften, wo ja auch Volkers Sohn in der Jugend mitspielt. Es gibt also immer wieder Berührungspunkte.

Lemgo spielt zwei Ligen höher als Braunschweig. Kann ein Aufeinandertreffen bei diesem Klassenunterschied in der Vorbereitung dennoch hilfreich sein für Lemgo?

Auf jeden Fall! Volker nimmt sich immer sehr viel vor, das wird vor allem zu Beginn des Spiels eine heiße Phase werden. Außerdem spielen wir in der Vorbereitung nicht auf Ergebnis. Wir werden sehr intensiv unser Training anwenden, viel wechseln und verschiedene Formationen ausprobieren.

Wie lief denn Lemgos bisherige Vorbereitung?

Wir sind jetzt zweieinhalb Wochen dabei, waren eine knappe Woche in Schweden zum Trainingslager und haben zweimal gegen den schwedischen Meister Kristianstad gespielt. Das lief schon sehr gut. Diese Woche haben wir zu Hause sehr intensiv zweimal am Tag trainiert.

In zwei Wochen startet die Bundesliga. Vorletzte Saison wurde Lemgo Sechster, letzte Saison Achter. Was haben Sie für diese Spielzeit als Ziel ausgegeben?

Wir möchten so schnell wie möglich so viele Punkte sammeln, wie es geht. Es wird die großen Fünf geben, dann ein breites Mittelfeld mit einigen Mannschaften mit Ambitionen, auf europäischer Bühne mitzuspielen. Und dann einige Teams, bei denen es gegen den Abstieg geht. Für uns wird es ein schweres Unterfangen. Aber wir spielen nicht auf einen bestimmten Tabellenplatz.