Derby-Niederlage mit dezimiertem Team

Unser Drittligist verliert vor 500 Zuschauern 29:31 gegen den HSV Hannover. Bewegende Szene vor dem Anpfiff.
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Braunschweig. Das war ein bewegender Moment. Braunschweiger und Hannoveraner Spieler liefen vor Beginn der Drittliga-Partie vereint in gelben und blauen Shirts sowie mit Transparent ein. Damit setzten sie ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine. Lang anhaltender Applaus erfüllte die Sporthalle Alte Waage.

Um das sportliche Ergebnis der Partie vorwegzunehmen: Der MTV unterlag im Derby knapp mit 29:31 (17:17) und hatte durchaus Chancen auf einen Erfolg. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die über den Ausgang entschieden…
Für den MTV ging es beim drittletzten Spiel in dieser Staffel um nichts mehr, was den Tabellenstand betrifft, denn der Klassenerhalt ist in trockenen Tüchern. Dennoch wollte man das Nachbarschaftsduell unbedingt gewinnen. Erschwerende Bedingung waren vier fehlende Stammspieler: Marko Karaula (Knieverletzung), Lukas Friedhoff (Klausel, in dieser Saison nicht gegen seinen alten Verein anzutreten) sowie Jan-Bennet Kanning und Rade Radjenovic (beide krank). Und so war der Kader ein besonders dünner.
Die eingesetzten Braunschweiger machten ihre Sache gut und waren nah dran am Erfolg. In wichtigen Szenen waren es allerdings vor allem die Fehlpässe, die einen Sieg verhinderten. Der HSV nutzte diese konsequent aus. „Das waren ärgerliche und unnötige Bälle“, sagte Lasse Giese nach dem Schlusspfiff.
Die Gäste lagen meist ein bis drei Tore in Führung, der MTV schloss immer wieder auf und ging sogar einmal in Führung: In der 37. Minute traf Außen Bela Pieles zum 21:20. Doch der Ex-Braunschweiger Sebastian Czok glich im Gegenangriff aus und ging mit seinem Team schnell wieder in Führung.
Zu einer wichtigen Szene kam es in der letzen Minute, als MTV-Schlussmann David Suilmann – an diesem Abend zwischen den Pfosten – einen Siebenmeter hielt; allerdings erkämpfte sich der HSV den Abpraller und sorgte für das entscheidende 31:29. Hätte man selbst den Abpraller ergattert, wäre ein Ausgleich noch drin gewesen.
Hätte, wäre, könnte – Volker Mudrow war trotz der Niederlage nicht unzufrieden. „Es waren eben nur diese Kleinigkeiten. Ansonsten haben die Jungs das gut gemacht.“ Unzufrieden war der Coach allerdings mit der Verteilung der Siebenmeter durch die Referees: Der MTV bekam einen zugesprochen, Hannover dagegen elf. „Für einige Entscheidungen habe ich absolut kein Verständnis“, ärgerte sich Mudrow. Dennoch zog der Coach die Referees nicht als Entschuldigung für die Niederlage heran. iri

MTV: David Suilmann, Marek Stefanic, Niklas Mühlenbruch (3), Johannes Krause (3), Niklas Wolters (1), Philipp Krause (5), Malte Dederding (2), Bela Pieles (4), Lasse Giese (5), Vincent Schmidt, Artjom Antonevitch (6).