Der optimistische Spielmacher

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Braunschweig. Er ist waschechter MTVer, und er ist der Dirigent der Mannschaft: Philipp Krause. Der Rückraumspieler gibt meist den Takt an, wenn es um die einzelnen Spielzüge des Drittliga-Teams geht.

Kein Wunder also, dass Volker Mudrow sehr angetan ist von dem 20-Jährigen: „Philipp ist ein toller Spieler, er ist der Kopf der Mannschaft.“ Mit seinem guten Spielverständnis sei er Gold wert, und mittlerweile überzeuge er nicht nur im Angriff, sondern auch in der Verteidigung.
Der Student für Informatik selbst gibt sich bescheiden. Es sei vielmehr der Mix, der das Braunschweiger Spiel ausmache. „Ivo gibt ebenfalls viel vor, und Volker natürlich auch.“
Mit seinen 20 Jahren ist Philipp Krause erstaunlich gelassen. Oft wird er von seinen Gegenspielern besonders hart angegangen, immer wieder provoziert – doch das ficht ihn nicht an. So geht Besonnenheit.
Mit dem Handballsport begonnen hat er bereits bei den Minis mit fünf Jahren. Doch seine sportliche Leidenschaft galt sehr früh auch einem anderen Sport: dem Tennis. Beides trainierte er bis vor vier Jahren intensiv parallel, in beidem war er erfolgreich. Bei dem Spiel mit der gelben Filzkugel bestritt der Braunschweiger mit dem BTHC gar einige Partien in der Nordliga, immerhin vierthöchste Klasse in Deutschland.
„Als Volker dann zum MTV kam, wurde das Training noch intensiver, so dass ich beim Tennis zurückstecken musste“, erzählt Philipp. Für Punktspiele in der Verbandsliga langt es aber immer noch, „ich spiele mit meinen Kumpels in Waggum“.

„Oft entschieden nur Kleinigkeiten“
Wie sieht er den bisherigen Saisonverlauf? „Wir haben sehr gut begonnen und dann einige Partien superknapp und sehr unglücklich verloren. Ich glaube, oft fehlte uns das Quäntchen Glück.“ Die Partie gegen Hamburg-Barmbek sei so eine gewesen, und auch die Niederlage in Fredenbeck sei – nicht zuletzt wegen der zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidungen – bitter gewesen. „Oft waren es nur Kleinigkeiten, die Spiele entschieden haben.“
Jeder in der Mannschaft spiele gut, aber eben nicht optimal. Jede müsse noch mehr aus sich herausholen. Auf die Frage, ob er seinen Bruder Johannes vermisse, gibt es ein eindeutiges Ja als Antwort. „Jojo war ein anderer Spielcharakter. Er hat eine gute Übersicht, hat sehr viel Ruhe reingebracht.“ Allein: Der 30-Jährige trägt seit dieser Saison das Trikot der TSG AH Bielfeld in der Oberliga.
Was den Klassenerhalt angeht, so ist Philipp Krause optimistisch. „Es ist noch nichts verloren, und wir stehen ja nicht auf einem Abstiegsplatz, auch wenn es eng ist.“ Nun müsse aber das eine oder andere Spiel gewonnen werden.
Mit der TSV Burgdorf II kommt am Samstag ausgerechnet eine Mannschaft in die Alte Waage, die seit Ende Oktober ungeschlagen ist. Dennoch glaubt der 20-Jährige an eine Gewinn-Chance. „Ich bin optimistisch. Zuhause können wir die TSV auf jeden Fall knacken.“
Wenn der Kopf des Teams positiv eingestellt ist, ist schon mal viel gewonnen! iri / Foto: Reinelt/PresseBlen.de