Nächste Saison Verbandsliga und Landesliga: Die Aufstiegskapitäne der „Zweiten“ und „Dritten“ im Doppelinterview

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Welch eine erfolgreiche Saison für die Handballabteilung des MTV Braunschweig. Während sich die erste Herrenmannschaft auf dem Weg zum Durchmarsch in Richtung Dritte Liga befindet, stehen neben der 5. Herren noch zwei weitere Aufsteiger bereits fest: Die 2. Herren um Trainer Stephan Kohn wird nächstes Jahr in der Verbandsliga Niedersachsen antreten, während die 3. Herren eine Liga darunter in der Landesliga Braunschweig vertreten sein wird. Fragen zum Erfolg der beiden Mannschaften haben die jeweiligen Kapitäne Michael Blohm (2. Herren) und Christian Colodie (3. Herren) beantwortet.

Glückwunsch an beide Mannschaften zum Aufstieg. Michael, ihr habt in der Landesliga eine nahezu perfekte Saison gespielt. Hast du das in der Form vor Saisonbeginn erwartet?

MB: Erwarten kann man eine solch souveräne Saison sicherlich nicht. Unser Ziel war aber intern schon vor der Saison der Aufstieg. Gerade durch die Verstärkungen, die aus der ersten Mannschaft zu uns gestoßen sind, hat sich unser Kader nochmals deutlich verbessert. Mit Phillip Benckendorf und Christian Sowa haben wir nicht nur Alternativen im Angriff dazugewonnen, sondern, was weitaus wichtiger war, einen unglaublich erfahrenen Mittelblock gestellt. Ich denke unsere Abwehrleistung spricht über die ganze Saison gesehen bände, was zu einem Großteil sicherlich an den beiden liegt.

Christian, ihr standet mit der „Dritten“ letztes Jahr schon als Aufsteiger fest. Damals konntet ihr nicht aufsteigen, da die „Zweite“ eine Liga darüber nur im Mittelfeld landete. Bist du zufrieden, dass es nun doch geklappt hat?

CC: Wir haben letztes Jahr schon gezeigt, was wir können. Insgesamt war die letzte Saison verdammt wichtig für uns, um als Mannschaft zu wachsen. Auch für uns war klar, dass das Ziel ganz klar der Aufstieg sein muss. Ein Großteil von uns spielt nun schon länger zusammen, diese Kontinuität hat uns nochmals stärker gemacht. Dass wir so erfolgreich Handball gespielt haben, hat die „Zweite“ auf jeden Fall auch unter Druck gesetzt. Schön, dass es nun auch tatsächlich mit dem Aufstieg geklappt hat.

Die 2. Herren ist Meister in der Landesliga und hat die Liga dominiert, die 3. Herren steigt als Tabellenzweiter der Regionsoberliga auf und hat beeindruckende Spiele gezeigt. Was hat euch das Jahr über ausgezeichnet?

MB: Man kann schon sagen, dass wenn die Abwehrleistung stimmt, dann läuft es im Angriff meistens von alleine. Bei nur knapp 20 Gegentoren im Schnitt trifft das auf uns definitiv zu. Darüberhinaus waren wir den meisten Mannschaften auch konditionell überlegen. Viele Spiele haben wir so Mitte der zweiten Halbzeit entschieden. Natürlich hängt das auch mit der Breite des Kaders zusammen, die uns viele Wechselmöglichkeiten erlaubte.

CC: Der Erfolg der 3. Herren beruht vor allem auf der mannschaftlichen Geschlossenheit. Wir haben nicht den einen überragenden Spieler, sondern verteilen die Verantwortung auf mehrere Schultern. Genau das hat uns auch in schwierigen Phasen stark gemacht, als es eher suboptimal lief und wir auch mal Punkte liegen gelassen haben. Wir haben das dann immer schnell abgehakt und im nächsten Spiel die passende Antwort gezeigt.

Nächstes Jahr geht es für beide Mannschaften in eine neue Liga. Auch wenn es zu früh ist, von Saisonzielen zu sprechen, was erwartet ihr für das kommende Jahr?

MB: Das oberste Ziel als Aufsteiger ist es auf jeden Fall die Klasse zu halten. Was unsere Mannschaft betrifft, hat der Großteil noch nie Verbandsliga gespielt, daher wird sich zeigen, wie wir dort zurecht kommen werden. Das Niveau der Liga kann zudem von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich sein, das haben wir bei der 1. Herren in der Vergangenheit in der Verbandsliga auch immer wieder gesehen. Grundsätzlich schauen wir allerdings erstmal auf uns. Stand jetzt wird sich der Kader nicht groß verändern, deshalb können wir schon in der Vorbereitung den nächsten Schritt machen.

CC: Was für die „Zweite“ gilt, gilt für uns natürlich auch: Wir wollen nach Möglichkeit drin bleiben. Gerade der Sprung von der Regionsoberliga zur Landesliga kann herausfordernd sein, dennoch glaube ich, dass wir mit der jetzigen Truppe die Klasse halten können. In Trainingsspielen gegen die 2. Herren haben wir in der Tat regelmäßig gezeigt, dass wir mithalten können. Wie die Mannschaft nächstes Jahr aussehen wird, steht noch nicht ganz fest. Durch vereinsinterne Zugänge werden wir aber auf jeden Fall wieder eine schlagkräftige Truppe stellen können.

Ihr seid beide schon länger beim MTV Braunschweig. In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich einiges getan in der Handballabteilung, wir beurteilt ihr neben den Aufstiegen den Aufschwung im Verein?

MB: Was die Außendarstellung betrifft, ist die 1. Herrenmannschaft definitiv das Zugpferd. Durch den Erfolg der Mannschaft profitiert die ganze Abteilung. Ob das nun Spieler sind, die die Reserven verstärken, oder Jugendspieler die dadurch angelockt werden. Außerdem erleben wir gerade alle, was die Jahre in der A-Jugendbundesliga gebracht haben, in der ein Großteil der jetzigen Oberligamannschaft gespielt hat.

CC: Insgesamt kannst du als Verein fast keine bessere Saison spielen. Das funktioniert aber nur, wenn sich alle Mannschaften gegenseitig unterstützen. Dass U-21-Spieler aus der 1. Herren bei uns aushelfen ist dabei das beste Beispiel. Wir haben es geschafft, dass wir mit den ersten drei Herrenmannschaften nun sehr gut aufgestellt sind, damit gehören wir zu den größten Handballvereinen der Region.

 

 

Interview: JH