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veröffentlicht am 22. Mai 2025

Wölfe-Coach Karrer: Drei Tore sind machbar

Es wird wieder knackig: Samstagabend kommt es in der Alten Waage zum Halbfinal-Rückspiel gegen die Würzburger Wölfe. Trainiert wird das Gästeteam von Heiko Karrer. Der 53-jährige frühere Nationalspieler, der MTV-Coach Volker Mudrow als aktiver Spieler aus früheren Zeiten kennt, hat sich für uns Zeit für ein Interview genommen. Karrer verrät dabei, wie er seiner Mannschaft in der Halbzeit-Pause des Hinspiels den Glauben an einen Erfolg zurückgegeben hat, was die Wölfe-Fans für eine Rolle gespielt haben und was sich Würzburg für das Rückspiel ausrechnet. 

Herr Karrer, mit welchem Gefühl gehen Sie aus dem Hinspiel – verloren oder stark aufgeholt?

Auf jeden Fall zweiteres. Die zweite Halbzeit war um einiges besser als die erste, acht Tore Rückstand konnten wir zeitweise auf eins minimieren, am Ende waren es zwei. Deshalb gehen wir mit einem guten Gefühl in das Rückspiel. 

Hat der eine oder andere Spieler nach dem Schlusspfiff dennoch den Kopf hängen lassen?

Unterm Strich ist es natürlich eine Niederlage. Aber die Ausgangslage ist jetzt eine andere, als hätten wir acht Tore Rückstand gehabt. Drei Tore sind machbar. 

Beschreiben Sie mal die erste Halbzeit aus Ihrer Sicht. 

Die erste Viertelstunde ging es viel hin und her, in der zweiten Viertelstunde haben wir dann viel zu fehlerhaft agiert. Braunschweig hat das gnadenlos ausgenutzt. Das 7 gegen 6 haben wir nicht so gut in den Griff bekommen wie erwünscht, dadurch gab es zu viele Fehler von unserer Seite.

Zur Pause lag Würzburg sieben Tore zurück. Hat die Mannschaft überhaupt noch an eine Aufholjagd geglaubt? 

Volker und ich haben schon einiges erlebt im Handball und wissen, mit solchen Situationen umzugehen. Ich habe meinen Jungs gesagt: Wenn Braunschweig sieben Tore mehr macht als wir, dann können wir das in der zweiten Halbzeit auch. Wir müssen lediglich unsere Chancen nutzen und Ruhe bewahren.

Das hat ja auch gut geklappt. Wie wichtig war dabei der Faktor Zuschauer? 

Die Zuschauer waren für einige von uns anfangs eher ein kleiner Rucksack. Manche Spieler waren sehr beeindruckt von der Kulisse, da wir es selten so voll haben wie dieses Mal. Mit der Aufholjagd war es dann aber auf jeden Fall ein Faktor, wir konnten die Fans sehr gut mitnehmen. 

Die Sporthalle Alte Waage ist längst ausverkauft, und auch wenn nicht so viele Zuschauer in die Halle passen wie in Würzburg, ist die Stimmung oft großartig; nicht zuletzt aufgrund der räumlichen Nähe zum Spielfeld. Kennen Sie die Alte Waage als Trainer oder früher als Spieler?  

Ich habe zumindest keine Erinnerung daran. Wir lassen uns überraschen.

Wagen Sie mal eine Prognose und geben einen Tipp für das Rückspiel ab.

(lacht) Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich nicht an ein Weiterkommen glaube. Wir bereiten uns jedenfalls die Woche gut auf das Rückspiel vor. Wir müssen ja „nur“ mit drei Toren gewinnen, ich halte das wie gesagt für machbar.