Braunschweig. Na endlich! Endlich ist sie vorbei, die handballfreie Zeit! Am Samstag starten unsere ersten MTV-Herren mit einem Heimspiel in der Sporthalle Alte Waage (19.30 Uhr) in die zweite Drittliga-Saison. Hamburg-Barmbek heißt der Gegner. Ein Rück- und Ausblick.
Man muss schon ganz schön weit im Kalender zurückblättern oder – neudeutsch gesprochen – scrollen, um den letzten Spieltag der vergangenen Saison zu entdecken. 5. Mai in Oranienburg – gefühlt eine halbe Ewigkeit her. Nun, über dreieinhalb Monate später, treten die Spieler um Kapitän Lars Körner endlich wieder auf die Bühne.
Die Zeit zwischen Oranienburg und dem kommenden Gegner Hamburg-Barmbeck wurde intensiv genutzt. Intensiv gechillt, intensiv studiert und gearbeitet und vor allem: intensiv trainiert. Insbesondere die zweite Vorbereitungsphase hatte es in sich – in diversen Testspielen brachte Coach Volker Mudrow seine Mannschaft auf Trab. „Dieses Jahr war die Vorbereitung besonders hart, da wir auch einige Turniere bestritten haben. Das war für die Jungs ziemlich anstrengend“, so der 48-Jährige.
Die vielen Partien waren nicht nur der körperlichen Verfassung zuträglich, sondern auch der Zusammengehörigkeit – es galt, die Neulinge menschlich wie taktisch zu integrieren. Der Slowake Ivan Kucharik, Yann Hoffmann aus Luxemburg, der Deutsch-Argentinier Ariel Panzer, dazu Kjell Mogen König und Patrick Reckewell sowie einige Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen – das Gesicht des Drittligisten hat sich durchaus verändert. Volker Mudrow ist mit Blick auf die Neulinge voll des Lobes: „Das sind alles super Typen, sie passen klasse ins Team.“ Und das sei extrem wichtig, denn der Zusammenhalt könne durchaus über Sieg und Niederlage entscheiden.
Die Neuen sind gut integriert
Auch spielerisch hat der Coach in den vergangenen Wochen viel Gutes gesehen. Um nur einige Beispiele zu nennen: Ariel Panzer zeigte echte Qualitäten im Tor, Ivan Kucharik ist sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung eine echte Verstärkung, Yann Hoffmann spielt ebenfalls feinsten Handball. Allein: Der Luxemburger kämpft mit einer Schulterverletzung und konnte einen Teil der Vorbereitungsspiele nicht bestreiten. Dass er kürzertreten musste, fand der Trainer „sehr schade, ich hätte ihn gern mehr eingebunden“. Ob der 22-Jährige am Samstag wird auflaufen können, ist noch nicht klar und wird kurzfristig entschieden. Definitiv fehlen wird „Calle“ Seekamp aufgrund seiner Fußverletzung.
Hamburg-Barmbeck ist kein klassischer Aufsteiger
Dass es in der ersten Partie gegen den einzigen Aufsteiger der Staffel Nord geht, ist nur auf den ersten Blick von Vorteil. „Hamburg-Barmbeck ist kein typischer Aufsteiger. Die haben sich in den letzten ein, zwei Jahren sehr verstärkt“, so Volker Mudrow. Dennis Tretow etwa oder jüngst Christoph Wischniewski von Zweitligist VfL Lübeck-Schwartau dürften den MTV-Jungs das Leben ordentlich schwer machen. „Wir stehen natürlich unter Druck, da wir gegen den Aufsteiger ein Heimspiel bestreiten. Wenn wir die Klasse halten wollen, wäre ein Sieg definitiv sehr förderlich.“
Rückzug der HSG Nord HU
Apropos Klassenerhalt: Es gibt – wie in der vergangenen Saison auch – drei Absteiger, und einer steht bereits fest: Die HSG Nord Henstedt/Ulzburg zog ihr Team aus finanziellen Gründen zurück. In Volker Mudrows Augen schade, da die HSG attraktiven Handball spielte und ein Zugpferd der Liga war. „Auch wenn es sportlich für uns natürlich gut ist, dass es nun nur noch zwei Absteiger gibt.“ Der HSV Hamburg, Champions-League-Sieger von 2013, dürfte ein ganz heißer Aufstiegskandidat sein. Am 18. November ist er in der Alten Waage zu Gast. Aber erst einmal konzentrieren sich die MTV’ler auf den kommenden Gegner. Am Samstag geht es los – endlich! iri