Nach 60 packenden Minuten stand es 23:23 – das Spiel schien vorbei. Doch kurz vor dem Abpfiff erhielten wir noch einen Siebenmeter.
Aber der Reihe nach:
Nachdem sich die 2. Damen im Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Peine mit einem dezimierten Kader sehr gut geschlagen hat und am Ende etwas zu hoch (20:29) verlor, begann unsere Vorbereitung auf das schwere Spiel gegen die Damen der SG Börde. Bereits in der Kabine war das gewisse Knistern zu spüren. Alle Spielerinnen waren bis in die letzte Haarspitze motiviert und wollten unbedingt den nächsten Heimsieg. Nach der präzisen und motivierenden Ansprache von Martin startete das Team in die Erwärmung. Mit dem obligatorischen Spielerkreis kurz vor Anpfiff war die Mannschaft bereit – das Spiel konnte beginnen.
Mit Jana und Janine auf Außen; Suschi, Marleen und Anna im Rückraum; Heinz am Kreis und Jule im Tor begannen wir das Spiel gerade im Angriff sehr gut. Angesagte Spielzüge von Marleen wurden mit viel Druck vorgetragen. Börde brauchte ein paar Minuten um unseren Kampf anzunehmen. Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe. Keine Mannschaft konnte sich mit mehr als 2 Toren absetzen. Mitte der ersten Halbzeit war Börde so richtig im Spiel. Natürlich profitierten sie von der ein oder anderen Unkonzentriertheit unserseits.
So wechselte die Führung ständig. Zur Halbzeit lagen wir mit einem Tor zurück (13:14).
Unzufrieden war das Trainerteam aber nicht. Die Abwehr hatte sich ab Mitte der ersten Halbzeit stabilisiert und die zu Beginn des Spiels besprochenen Sachen wurden von uns allen sehr gut umgesetzt. Gerade das sehr gute Rückzugsverhalten aller war ein Schlüssel zum Zwischenerfolg.
Auch die zweite Halbzeit sollte nicht weniger spannend verlaufen. Die Zuschauer in der sehr gut gefüllten Sporthalle Ottenroder Straße sollten auch in Halbzeit zwei voll auf ihre Kosten kommen. In einem weiterhin sehr intensiv, aber niemals unfair geführten Spiel, wechselte die Führung ständig hin und her. 2 Tore vor für die Gäste wurden immer wieder mit einem Zwischenspurt von uns ausgeglichen. Neben einer immer besser werdenden Abwehr und der ein oder anderen wichtigen Parade konnten wir uns 10 Minuten vor Schluss eine kleine Führung erarbeiten.
Im Rahmen einer Spitzenmannschaft konnte Börde diese Führung aber innerhalb von 90 Sekunden ausgleichen. Allen war klar, dass es nun auf Kleinigkeiten ankommt.
Mit der letzten Auszeit knapp 90 Sekunden vor Schluss reagierte das Trainerteam auf eine geänderte Abwehrformation unserer Gäste und sorgte nochmal für mentale Ruhe bei uns. Der angesagte Spielzug wurde erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund einer Schritte Entscheidung gegen Marleen fand dieser Treffer leider keine Anerkennung. Die letzte Spielminute begann und nach einem verwandelten Siebenmeter der Gäste stand es 23:23. Uns blieben noch knapp 40 Sekunden um mehr als diesen einen Punkt mitzunehmen. Das Ziel war klar: Verlieren verboten und wenn möglich noch einen erfolgreichen Angriff spielen.
Mit viel Druck bekamen wir noch diese eine Chance. Die Schiedsrichter entschieden 2 Sekunden vor Schluss berechtigterweise auf Siebenmeter für uns. Und Siebenmeter können wir gerade in dieser Saison besonders gut. Suschi ging zur Linie. Keinen in der Halle hielt es mehr auf den Sitzen. Der Glaube in Suschi war von allen spürbar.
Pfiff, Wurf, Tor!
Was danach kam, war auf unserer Seite grenzenloser Jubel mit einer etwas schmerzhaften Jubeltraube auf der Torschützin. Verständlicherweise waren die Damen aus Börde niedergeschlagen. Ob dieses Spiel auf Augenhöhe einen Sieger verdient hat, sollen andere entscheiden. Wir waren nur überglücklich, endlich mal für unsere harte Arbeit belohnt zu werden oder wir Schulle es formulierte: „Wir hatten endlich mal Eier!“
Für den MTV spielten Jule und Cindy im Tor; Mille (2 Tore), Fründt (2), Lou (4), Marleen (4), Suschi (7), Anna (2), Jana (1), Heinz (1), Tabs, Elke, Janine (1), Schulle
Am kommenden Samstag geht es weiter mit dem nächsten sehr schweren Auswärtsspiel beim Tabellenführer aus Celle. Dazu mehr im gewohnten Vorbericht.