Braunschweig. Er ist waschechter MTVer. Als Vierjähriger bei den Minis gestartet, steht Niklas Wolters inzwischen bei der Drittliga-Mannschaft im Kader – ohne einzige Exkursion in einen anderen Verein. Was den 20-jährigen Kreisläufer neben seinen spielerischen Qualitäten auszeichnet, ist vor allem eines: sein Teamgeist.
„Niklas ist ein super Teamplayer“, kommt Lob von höchster Stelle, Coach Volker Mudrow. Er stelle sich ganz in den Dienst der Mannschaft. Das ist in der Tat auffällig: Steht der 20-Jährige mal nicht auf der Platte, feuert er seine Jungs besonders lautstark von der Bank aus an. Sauertöpfisch geht anders.
Bekommt der Student für Erziehungswissenschaften seine Chance, nutzt er sie meist. In der Partie bei HF Springe etwa: Mit seinem körperbetonten Spiel traf der Kreisläufer drei Mal und holte zudem drei Siebenmeter heraus. „Niklas ist super im eins gegen eins, er weiß seinen Körper sehr gut einzusetzen. Er hat sich im Angriff unheimlich gut entwickelt“, so Volker Mudrow.
Seine Position teilt sich der Braunschweiger mit Klaas Nikolayzik – der 24-Jährige war in den ersten Partien sehr viel häufiger im Einsatz. „Das war schon in Ordnung, Klaas hat überragend gespielt, das war fast perfekt“, lobt Niklas. Er sei überhaupt nicht sauer, wenn er nicht zum Einsatz komme. „Natürlich möchte ich gern spielen und bin auch enttäuscht, wenn ich nicht eingesetzt werde. Aber ich weiß, dass meine Zeit immer wieder kommen wird, das sagt auch Volker.“ Klaas und er verstünden sich glänzend, deshalb gebe es auch keine bösen Worte.
Die beiden verkörpern ganz unterschiedliche Kreisläufer: Während sich Klaas viel freiläuft, bleibt Niklas eher am Mann. „Ich kann mich ganz gut durchsetzen und auf diese Weise immer mal einen Siebenmeter herausholen.“ Blaue Flecken und Kratzer blieben dabei natürlich nicht aus. „Man bekommt schon viel auf die Mütze, es vergeht eigentlich keine Sekunde, ohne dass man nicht hart angepackt wird.“
In seiner bisherigen Karriere war Niklas nur einmal nicht als Kreisläufer unterwegs: Als in der C-Jugend die Torwart-Position vakant war, stellte er sich kurzerhand für eine Saison zwischen die Pfosten. „Das ging ganz gut, aber ich bin halt doch besser am Kreis.“
In der Partie am Samstag gegen die SG Flensburg-Handewitt II wird Niklas auf jeden Fall auflaufen, da Klaas eine Knieverletzung auskurieren muss. Dann will der 20-Jährige erneut seine Chance nutzen und überzeugen – es wird ihm sicher gelingen. iri/Foto: Reinelt/PresseBlen.de